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Ein paar Worte zu gemachten Erfahrungen, ob nun negativ oder positiv, mit diversen Ausrüstungsgegenständen...


Montierung
GreatPolaris DX von VIXEN
Montierung
EQ6 von SkyWatcher
Montierung
CI700 von Celestron
Teleskop
Mewlon210 von Takahashi
Teleskop
ED102SS von VIXEN
Standaloneguider
Smartguider von LVI
Standaloneguider
MGEN von Lacerta
Webcam
ToUCam von Philips











Vixen GreatPolaris DX
 
Die GD-DX von Vixen ist und war eine solide und ausgereifte Montierung. Ihre Tragfähigkeit wird mit ca. 12kg angegeben - in meinen Augen visuell o.k., aber fotografisch wohl eher um die 8kg. Dank integriertem Polsucher war das gute Stück zügig aufgebaut - auch nicht zuletzt aufgrund ihrer Kompaktheit und ihres reativ geringem Gewichtes. Der Schneckenfehler wird lt. Vixen mit ca +-7" angeben, durchaus realistisch und somit auch fotografisch sehr gut geeignet. Ich hatte meine GPDX nachträglich mit digitalen Teilkreisen ausgerüstet, was einem das Finden von Objekten ungemein erleichterte! Allerdings war besonders die Lesbarkeit des Displays eine Zumutung - numerische LCD mit grüner(!!) Hintergrundbeleuchtung - kontrastlos und die Dunkeladaption störend...
Links mal ein Bild vom Mewlon210 auf der GP-DX von Vixen.
Leider habe ich dieses gute Stück aufgrund des Wunsches nach mehr Tragfähigkeit verkauft und intensiv bereut
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EQ6 von Skywatcher

 

war/ist eine sehr umstrittene Montierung. Der Erfolg der EQ-6, liegt darin begründet, das jene, eine bis Ihrem Erscheinen existierende Tragfähigkeitslücke füllte (visuell bis 20kg, fotografisch ca. 15kg), und das für einen erstaunlichen Preis. Endlich war es möglich z.B. einen 8"Newton mit Leitrohr oder ein C11 preiswert und stabil zu montieren...
Allerdings hat dieser niedrige Preis auch seinen hohen Preis: grosse Qualitätsschwankungen, sehr schlecht justierte Lager, nicht "rund"-laufende Motoren und Lackfehler - besonders der ersten Modelle (so wie meines) - waren das Ergebnis. Sprich, es ist eine Montierung für den, der selber noch dran werkeln möchte.
Speziell bei meiner Montierung gab es erste Probleme mit einem nur ruckartig laufenden RA-Motor, welchen ich schlussendlich austauschte. Desweiteren waren bei meiner EQ6 beide Achsen stark verspannt, eine Entspannung brachte deutlich mehr Laufruhe. Die DEC-Achse wies ein grosses Spiel auf, eine Flankenjustage ( Justage Schnecke <-> Schneckenrad) brachte da deutliche Besserung. Die Schneckenlager selber waren zu straff gespannt, wodurch sich die Schnecken selber nur recht schwer und ungleichmässig drehen liessen - ein vorsichtiges Lösen half auch hier. Aber immer noch war der Lauf unruhig. Die unregelmässig und sprungartig auftretenden Nachführfehler (im Bereich von geschätzten 10" zusätzlich zum periodischen Schneckenfehler)  nicht berechenbar. Desweiteren ist die Polhöhenklemmung eine Zumutung: ein angegossener Zapfen wird von zwei Schrauben geklemmt, allerdings passiert dieses nur sinnvoll und stabil bei einem geographischem Breitenbereich von ca. 30°-40°. Auf dem hiessigen Breitengrad (>50°) ist der Klemmwinkel viel zu flach und verbiegt somit die Klemmschrauben.
FAZIT: Visuell war mein Modell durchaus gut nutzbar, aber in Sachen Fotografie mit Brennweiten >500mm einfach nicht nutzbar -> Verkauf

Mittlerweile ist aber die Qualität doch besser geworden - und die (N)EQ6 durchaus gut etabliert bei den Amateurastronomen. Nichtzuletzt durch einen sehr guten Service und Upgradeangebotsmarkt bei den deutschen Anbietern, aber auch, weil anscheinend der Hersteller (Synta-Group) dazu gelernt hat...


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CI700 von Celestron


Diese Montierung (mittlerweile gibt es den Nachfolger - die CGE mit Goto) ist bei ähnlichem Gewicht und Tragfähigkeit, qualitativ absolut nicht mit der EQ6 zu vergleichen. Bei dieser sind, im Gegensatz zur EQ6, alle Baugruppen aus gefrästem Aluminium, es finden sich keine gegossenen Teile. Ergebnis - absolute Passgenauigkeit aller Komponenten, ordentliche Oberflächen, es ist alles schwarz eloxiert. Ebenso ist die mechanische Gestaltung der Schnecken und Zahnräder ein anderes Niveau - es lässt sich alles relativ leicht und präzise justieren, die Materialpaarung ist gut: Schnecken V2A-Stahl, Zahnräder Bronze. Die Genauigkeit der Nachführung in R.A. ist sehr gut, CCD-Aufnahmen bei 1800mm Brennweite mit Belichtungszeiten bis zu 70sec pro Aufnahme zeigen punktförmige Sternabbildungen- allerdings nur nach halbstündigem einscheinern -. Chemische Aufnahmen mit 200mm Brennweite kann man ruhig unkontrolliert laufen lassen, es macht sich bei dieser Brennweite kein Schneckenfehler bemerkbar. Die Elektronik ist durchdacht und solide, die Nachführgeschwindigkeiten sinnvoll abgestuft (0.3x,0.5x,8x,16x), PEC und TVC sind integriert. Ebenso eine ST4-kompatible Autoguiderschnittstelle.
Allerdings gibt es einige Kritikpunkte, welche mich zum Verkauf der CI700 bewogen: unhandlich und nur schwer transportabel, da die Motoren nicht im Gehäuse integriert sind und somit auch die Vorgetriebe immer freiliegen -> man weiss nicht wo man die Monti anfassen, oder ablegen soll.
Der nächtliche Kabelsalat ist störend, die Steckverbinder (besonders der R.A.-Anschluss) sehr empfindlich.
Das schlimmste ist aber der Polsucher: man hat den Eindruck das das Teil nur als Schmuck und der Vollständigkeit halber angebracht wurde: er ist nicht justierbar, hat keine Einstellskalen, die Einstellmarke für Polaris und der  markierte Himmelspol ist alles was beim Blick hindurch zu sehen ist, wo was sein muss - keine Ahnung - ebenso lässt sich der Polsucher, da er nicht in die Stundenachse integriert ist, nicht zentrieren. Und Beleuchtung - Fehlanzeige, ebenso getrennte Fokussierung für Einstellmarke und Sternenhimmel bleibt ein Traum. Da war der der EQ6 noch um Klassen besser!!.
Was ebenfalls etwas ungewöhnlich ist: ist der Klemmmechanismus der beiden Achsen, welche über eine Art Mitnehmerplatte erfolgt, welche wiederrum über je 4 Inbuss-Schrauben zentriert werden muss - komplizierter und justieranfälliger geht's kaum - eine Schraube zu fest, schon wird's schwergängig, eine zu locker, schon ist die Zentrierung hin....
Auch ist negativ, dass keine Beobachtung weit über den Meridiandurchgang  möglich ist - Stopper am Dek-Teller verhindern das der DekMotor samt Getriebe (aufgrund ihrer weit ausladenden Montage) gegen die R.A.-Achse stossen: Vorbildlich auf der einen Seite, sehr gewöhnungsbedürftig auf der anderen. Besonders bei Langzeitbeobachtungen und Langzeitfotografie mit Meridianüberschreitung (gerade in diesem Bereich fotografiert man aber meist) muss man das beachten!
Aufgrund der Unhandlichkeit und zeitaufwendigen Poljustage -> Verkauf


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Mewlon 210 von Takahashi




Das Mewlon210 ist ein Cassegrain nach DallKirkham mit 210mm Öffnung und 2415mm Brennweite. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, ist bei diesem Typ der Hauptspiegel sphärisch und der Fangspiegel sphärisch erhaben. DallKirkhams werden Öffnungsverhältnissen ab f12 gebaut, da dieses optische System starke ausseraxiale Koma aufweisst - Fotografie ist nur mit einem speziellen und sehr teurem Flattener möglich bei f/9.  Der Vorteil dieser Konstruktion liegt in der Einfachheit der optischen Komponenten: sphärische (kugel-)  Formen lassen sich sehr einfach und sehr genau herstellen.
Die mechanische Verarbeitungsqualität des Mewlon ist beispielhaft: kein Plastik, Fang- und Hauptspiegel sind justierbar!! Das Spiegelshifting, welches unvermeidlich durch die Hauptspiegelfokussierung entsteht, ist sehr gering, bei 240facher Vergrösserung ca. 1/5 des Jupiterscheibchendurchmessers. Allerdings hat das Motto NoPlastic einen entscheidenden Nachteil, 9kg Gewicht bringt das gute Stück auf die Waage!!
Ein schönes Schmankerl ist der 7x50 Sucher. Dieser ist mit einem massiven Sucherhalter mit dem Tubus verbunden und nicht justierbar, sondern es wird nur der Okularauszug des Suchers justiert, welcher auf der Fokusebene über 3 Arretiermadenschrauben verschoben werden kann. Dadurch dient der Sucher gleichzeitig als Griff für das Mewlon. Und, - der Sucher hat eine okularseitige helicale Fokusierung.
Die Abbildungsqualität des Mewlons auf der Achse mit Standardokularen (Gesichtsfeld 50...60°) ist absolut ohne Makel und dürfte nahe dem theoritischen maximum liegen.
Aber ebend nur wenn es optimal justiert ist, und das ist der grosse Nachteil eigentlich aller Cassegrains: eine aufwendige Justage. Die Fangspiegeljustage ist ja noch machbar (und war dringend notwendig), an den HS hab' ich mich allerdings nicht gewagt. Da sollte man doch über eine optische Bank verfügen und die Feinjustage am Stern vornehmen...
Aus o.g. Gründen des optischen Designs ist das Gerät auf kleine Objekte spezialisiert: Kugelsternhaufen, planetarische Nebel, kleine Galaxien, Planeten und Doppelsterne.
Fotografisch ist das Mewlon aufgrund seines "Komaproblems" wohl eher nur mit kleinen CCD-Chips gekühlter Kameras sinnvoll nutzbar, da aufgrund des langsamen Öffnungsverhältnisses recht lange Belichtungszeiten nötig sind.

Aufgrund der genannten Nachteile - der besser: Eigenarten -  habe ich mich letztendlich zum Verkauf des Mewlons entschieden. Jenes ist einfach ein zu spezialisiertes Teleskop. Auch, was die Ausbau und Erweiterungsmöglichkeiten betrifft, ist man stark eingeschränkt.


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VIXEN ED 102SS




Der 102SS der Firma Vixen ist ein 2linsiger Refraktor mit einem Objektivelement aus ED-Glas (ExtralowDispersation). Dadurch sind chromatische Abberationen auf ein unauffälliges Minimum reduziert, trotz der geringen Brennweite von 660mm (F6.5) bei 102mm Öffnung. Vergrösserungen bis 147x (2xBarlow + 9mm Nagler) zeigen  keine Farbe und eine knackige Schärfe. Höhere Vergrösserungen stehen mir an diesem Gerät momentan leider nicht zur Verfügung, aber  ich denke, bis ca. 200x dürften keine deutlichen Bildverschlechterungen durch das sekundäre Spektrum sichtbar sein.
Primär hat dieses Gerät als Fototeleskop für meine 20D gedient. Leider zeigt sich auf dem Chip der 20D zum Rand hin doch deutliche Bildfeldwölbung. Die Wölbung kann dank des TV-Flatteners ganz brauchbar korrigiert werden, der Sterndurchmesser am Bildrand wird merklich geringer, aber nicht perfekt. Dafür wird die Lichtstärke auf f/5.2 gesteigert bei einer Brennweite von ca. 530mm. Ein immenser Vorteil dieses Teleskops gegenüber anderen ED/Apo's dieser Grösse ist das sehr geringe Gewicht von ca. 3,5kg. 
Der 60mm-Okularauszug ist eine justier- und klemmbare Zahn/Trieb-Konstruktion, welche zwar nicht absolut spielfrei ist, aber dafür auch schweres Zubehör sicher hält. Ärgerlich ist, das die gut dimensionierte Taukappe nicht zurückschiebbar ist, sondern nur als ganzes abgenommen werden kann.

Das Teleskop befindet sich aktuell noch in meinem Besitz, aber wird seit der Nutzung des WO110FLT nur noch selten genutzt...



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Smartguider von LVI



Auf der Suche nach einer Guidinglösung für mobile Astrofotografie stiess ich auf den Smartguider von LVI (Italien). Die Produktbeschreibungen lasen sich, als ob jenes Teil der "Stein der Weisen" auf diesem Gebiet sei. Ein günstiges  (sollte stutzig machen) Angebot in einem Auktionshaus liess mich zuschlagen und ich erwarb jenes Teil.
Das Prinzip ist einfach: ein Kamerakopf, welcher am Leitrohr statt eines Fadenkreuzokulares installiert wird, ein Bedien- und Steuerungspanel, welches die Kameradaten auswertet und per ST4-Schnittstelle an die Montierungssteuerung die Guidingimpulse überträgt. Klingt super, braucht keinen PC/Laptop, braucht wenig Strom, bietet Subpixelgenauigkeit (
die Brennweite des Leitrohres sollte zw. 60% und 100% der Aufnahmebrennweite sein) und ist dank 3-Tasten-Bedienung einfach und unkompliziert zu bedienen... 

Die Praxis allerdings sah etwas anders aus:

Die nächtliche Verkabelung ist schnell erledigt, dank intuitiver Bedienung mit Menüführung auch seitens der Software schnell einsetzbar. Der Kamerakopf ist dank des geringen Gewichtes auch keine Belastung für den Okularauszug.
Aber jetzt fangen auch die Probleme an. Die Leitsternsuche erfolgt mit einem mitgeliefertem homfokalen Justierokular.
Nach dem zentrieren und scharfstellen eines "geeigneten"(?) Sternes, Kamerakopf gegen Okular tauschen und die Kalibrierungsroutine am Panel starten -> es erfolgt eine automatische Belichtungsparametereinstellung (ca. 2Minuten) -> zu 50% Star not found (ausgewählter Stern zu schwach, obwohl deutlich im Okular sichtbar) -> neuen helleren Stern suchen -> neu starten -> Stern wird evtl. erkannt und akzeptiert -> Kalibrierung der Motor/Teleskopsteuerung läuft an -> zu 50% Abbruch beim kalibrieren -> wieder neuen (noch helleren) Stern suchen und alles erneut starten (ca. 20 Minuten vergangen)
Wenn die Kalibrierung erfolgreich beendet wurde, steht eigentlich einem sauberen Guiding nichts mehr im Wege, wenn da nicht der Spiegelschlag der DSLR, leichteste Windböen, oder hauchfeine winzige Wölkchen wären, welche den Smartguider zu folgender Aktion befähigen: "Star lost" - beep beep... -> zu 99% ist die Aufnahme futsch und die langwierige Prozedur startet von vorn.
Wenn aber soweit alles mal funktionieren sollte, steht man vor einem weiteren Problem: es gibt nur einen grob modifizierbaren Parameter: die Aggressivität. Selbige ist nur in 6 Stufen einstellbar, und auch nicht wirklich reproduzierbar. Als Ergebnis hat man dennoch, trotz des Autoguidings, hin und wieder "Eiersterne" im Bild, da der Smartguider entweder übersteuert, oder zu vorsichtig korrigiert hat.

Fazit: Idee super, aber dank mangelnder Empfindlichkeit der Kamera und fehlender Möglichkeit die Guidingparameter zu beeinflussen, ein klares NEIN DANKE!
Auch der Nachfolger schlägt sich, mit zwar verbesserter Steuerung, aber gleicher unempfindlichen Kamera keine Deut besser. Eine Updatemöglichkeit der Panel-Software existiert weiter nicht!


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MGEN von Lacerta



Nachdem ich vor dem Smartguider von LVI kapitulierte, erwarb ich nach intensiver Recherche den MGEN von Lacerta. Selbiger beruht auf dem selben Prinzip wie der Smartguider. Allerdings bietet der MGEN eine deutlich ausgereiftere Technik, welche den Eindruck erweckt, sie ist nicht am Reissbrett von Theoretikern entwickelt wurden, sondern im nächtichen Feld - in der Praxis!
Einerseits bietet der MGEN einen deutlich empfindlicheren CCD-Chip im Kamerakopf, andererseits bietet die Kontrollsoftware deutlichst(!) mehr Möglichkeiten, die Guidingcharakteristik zu beeinflussen!
Desweiteren entfällt die Leitsternsuche per Okular, der MGEN bietet eine Art Live-Bild zur Leitsternsuche, Auswahl und Fokussierung.
Ein weiterer unschätzbarer Vorteil ist, dass dank Subpixelguiding im 1/30-Bereich die Leitrohrbrennweite nur bis zu 1/15 der Aufnahmebrennweite betragen muss -> für das Guiding von 2000mm Brennweite genügt ein kleiner Sucher oder ein kleines stabiles Teleobjektiv im Bereich von 200mm Brennweite -> deutliche Gewichtsersparnis und man vermeidet ungünstige Schwerpunktverlagerung durch grosse Leitrohre - das kommt wiederum der Windanfälligkeit zu gute...
Die Parametrierung des Guidings allerding setzt ein gutes Grundverständniss der Variablen vorraus - ein Studium des elektronischen Handbuches ist unbedingt nötig. Allerdings gibt es, dank einer grossen Nutzergemeinde im Internet viele hilfreiche Quellen, sollte es Fragen und Probleme geben. Nicht zuletzt auch dank des hilfreichen und freundlichen Services des Herstellers.
Ein weiterer Riesen Vorteil des MGEN für Nutzer einer Canon-DSLR: der MGEN übernimmt die komplette Auslösersteuerung. Selbige kann komfortabel programmiert werden, inkl. Spiegelvorauslösung, Wartezeiten zw. Aufnahmen, Belichtungszeit und Anzahl der Bilder. Desweiteren ist zw. den Aufnahmen ein automatisches Dithering möglich, um zu vermeiden, dass z.B. hot- oder Coldpixel der DSLR immer an der gleichen Stelle des Bildes sind.
Erwähnenswert ist auch die Updatemöglichkeit der Software über Internet/USB-Anschluss, wodurch z.B. nachträgliche Verbesserungen (z.B. 2x2 Binning für OAG) genutzt werden können!

Die Installation des MGEN ist ähnlich des Smartguiders, ausser, dass, wie schon erwähnt, das Justierokular wegfällt.
MGEN an Objektv anschrauben (verbleibt bei mir dort), verkabeln, einschalten, Liveview aktivieren, Belichtungsparameter manuell vorgeben durch probieren, Leitstern auswählen, fokussieren, Montierung kalibrieren - und schon kann das guiding gestartet werden - und es läuft stabil und genau!
Selbst wenn Wolken oder kurze Erschütterungen den Leitstern kurzfristig verschwinden lassen, wartet der MGEN auf das Wiedererscheinen des Sterns um anschliessend das Guiding fort zu setzen.
Dank der nur geringen Leitrohrbrennweite überblickt der Guider ein grosses Feld am Himmel, wodurch IMMER ein Leitstern zu finden ist.
Aufgrund des empfindlichen Chips sind mit meinem 4/200-Teleobjektiv Sterne bis ca. 10mag als Leitstern zu nutzen. Bei entsprechend grösseren Leitrohren sind Sterne bis ca. 12mag nutzbar!

Ich selber setze den MGEN an einem Standard -50mm-Sucher ein, wo der Kamerakopf  über  passenden AdapterAdapter fest verschraubt wird. Fokussiert wird jener über das Objektiv.
Als Aufnahmegeräte nutze ich mein Canon EF300/2.8L, meinen WO110FLT mit oder ohne Reducer und mein VC200L mit Reducer auf f=1280mm mit konstant(!!) guten Ergebnissen.

Fazit: auch wenn der MGEN der teuerste StandaloneGuider auf dem Markt ist, so ist er jeden Cent wert. Wichtig ist aber, dass man als Nutzer sich im Vorfeld ausgiebig mit dem Autoguiding und dessen variablen Parameter auseinander gesetzt hat, um diese entsprechend sinnvoll einzustellen! Der Guider ist nur so gut oder schlecht, wie sein Nutzer...

Ergänzender Nachtrag betreffs Subpixelguiding: Die Pixelauflösung des Mgen an einem 200mm-Teleobjektiv  liegt bei ca. 5". Ein sehr gutes Seeing liegt bei ca. 1", d.h. es langt für das Guiding mit dem MGEN eine Toleranz von ca. 0,1 bis 0,2 um jede beliebige(!) Brennweite zu guiden. Eventuelle Guidingfehler gehen im, durch das Seeing bedingt, verschmierten Sternabbild unter!


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ToUCam von Philips



Ist die Ur-Kamera der Videoastronomie! Dank des rauscharmen und empfindlichen CCD-Aufnahmechips hob sich die Kamera durch ihre Aufnahmequalität damals deutlich von der Masse der Webcams ab. Engagierte Amateurastronomen programmierten für diese Kameras automatische Bildauswertungs- und Additionssoftware, welche Filmaufnahmen von Mond/Sonne/Planeten (gewonnen an langbrennweitigen Teleskopen) zu einem Gesamtbild verrechnete. Die damit erreichte Qualität übertraf sogar die der (Einzel)Aufnahmen professioneller Observatorien!
Dank der Unmenge an Einzelbildern in einem kurzen aufgenommen Film, wird durch Verrechnung der einzelnen Bilder einerseits das Seeing ausgeblendet und andererseits die Auflösung der Optik über das theoretische Limit gesteigert. 
Die für Planeten minimale sinnvolle Brennweite sollte ca. 2m betragen, bei einem Öffnungsverhältnis von ca. f/10 bis maximal f/25. Darüber hinaus wird es für die ToUCam zu lichtschwach und somit das Rauschen zu dominant.
Das Objektiv der Kamera ist einfach ersetzbar durch einen Adapter auf 1,25", womit die Kamera an jedem Okularauszug montiert werden kann. Allerdings macht die Entfernung des Objektives den Einsatz eines 1,25"-UV/IR-Sperrfilters notwendig! Dieser kann einfach in den Adapter geschraubt werden.


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